Getauft am 3. Mai 1669 in Delsberg. Gestorben am 25. Dezember 1718 in Freiburg i. Br. Sohn von Johann Franz von W., Obervogt zu Delsberg, später Geheimer Rat, Landhofmeister sowie Vogt von Stadt und Landschaft Pruntrut, und der Johanna Esther von Ostein. Onkel von Philipp Jakob Sebastian und Bernhard von Pfirt. Katholisch.
Vermutlich wurde W. am Jesuitenkollegium in Pruntrut ausgebildet. Von 1685 bis 1690 hielt er sich in Rom am Collegium Germanicum et Hungaricum auf. Am 2. Juli 1693 wurde er zum Subdiakon geweiht. Am 30. November 1697 erfolgte die Weihe zum Diakon, und einen Tag später, am 1. Dezember, wurde W. zum Priester geweiht.
Schon am 15. Juli 1679 hatte Johann Franz von W. beim Basler Domkapitel um eine Exspektantenstelle für seinen Sohn nachgesucht. Da Johann Heinrich von Ostein zugunsten seines entfernten Verwandten W. auf sein Kanonikat verzichtete, konnte die Aufschwörung W.'s am 13. November 1685 stattfinden. Als er das erforderliche Mindestalter von 24 Jahren erreicht hatte, wurde er am 4. Juli 1693 als Kapitular mit Sitz und Stimme im Domkapitel aufgenommen. Am 4. September 1703 übertrug ihm der Fürstbischof die Kustodie. Zwei Jahre später, am 3. November 1705, wurde W. Archidiakon.
Im Auftrag des Fürstbischofs hielt sich W. lange in Paris auf, um einen Streit über das Lehen Rappoltstein zu einem für das Fürstbistum günstigen Abschluss zu bringen.
Diplomatische Kabalen hatten ein derartiges Zerwürfnis zwischen W., dem Domkapitel und dem Fürstbischof zur Folge, dass W. am 22. Januar 1715 aus dem Basler Domkapitel ausgeschlossen wurde ' die schwerstmögliche Sanktion, die kaum je verhängt wurde. Daraufhin flüchtete W. nach Freiburg i. Br., wo ihn knapp vier Jahre später nach einem Schlaganfall der Tod ereilte.