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Jura-Sud Autonome

«Jura-Sud Autonome» war ein Verein, der kurz nach der Volksabstimmung vom 23. Juni 1974, am 25. Juni 1974, in Les Reussilles ins Leben gerufen wurde. Sein Ziel war die Schaffung eines Halbkantons Südjura mit den Bezirken Courtelary, Moutier und La Neuveville. Sitz des Vereins war La Neuveville. Organe waren die Delegiertenversammlung und das Zentralkomitee. Präsident war Pierre-Alain Bassin aus Saint-Imier, Generalsekretär Jacques Hirt aus La Neuveville. Weitere Mitglieder des an der Gründungsversammlung gewählten Vorstandes waren: Willy Steiner aus Tavannes, Kassenführer; Alain Gagnebin aus La Neuveville, Presseverantwortlicher; Etienne Bueche aus Saint-Imier, Bezirkspräsident Courtelary; Denis Frei aus Court, Bezirkspräsident Moutier; Jean-Daniel Pellaton aus La Neuveville, Bezirkspräsident La Neuveville.
Die Entstehung des Vereins geht zurück auf den 11. September 1974, als das Forum von La Neuveville die Idee der Schaffung zweier Halbkantone als einzige Lösung zur Vermeidung der endgültigen Spaltung des Juras propagierte. Am 30. Oktober 1974 wurde eine Initiative mit 28'500 Unterschriften eingereicht, welche die Schaffung eines südjurassischen Halbkantons forderte. Kurz darauf, am 5. Februar 1975, näherte sich Jura-Sud Autonome dem Rassemblement jurassien RJ an, das zusammen mit fünf politischen Parteien (PCSI, CVP, PLRI, POP und SP) mittels notarieller Akte versuchte, das Recht des südlichen Juras auf Konstituierung als Halbkanton in die neue Kantonsverfassung einzuschreiben, sollte er zum Kanton Jura wechseln, ebenso wie das Recht des Laufentals auf Angliederung an einen Kanton seiner Wahl, sollte es nicht bei Bern bleiben wollen. Ausgehend von der Vermutung, dass sich die Schaffung eines Halbkantons aus einem Teil des Kantons Jura leichter gestalten würde als aus einem Teil des Kantons Bern, gab Jura-Sud Autonome für die Volksabstimmung vom 16. März 1975 die Nein-Parole aus – die Abstimmungsfrage lautete, ob der Südjura beim Kanton Bern bleiben wolle. Im antiseparatistischen Lager lehnte man die Idee der Schaffung eines Halbkantons im Übrigen ab.
Nach dem Entscheid des Südjuras vom 16. März 1975, beim Kanton Bern zu bleiben, stellte sich die Berner Regierung gegen eine Durchführung der Volksinitiative. Sie wurde in dieser Haltung durch den Grossen Rat bestätigt, der am 15. September 1975 ein Dekret annahm, das die Initiative zur Schaffung eines Halbkantons für unrealisierbar erklärte und entschied, sie dem Volk nicht vorzulegen.
Von diesem Moment an dämmte Jura-Sud Autonome seine Aktivitäten ein und löste sich Ende 1977 auf.


Autor*in der ersten Version: Emma Chatelain, 07/06/2010

Übersetzung: Kiki Lutz, 11/11/2013

Bibliografie

Informationen erhalten von Pierre-Alain Bassin.

Zitiervorschlag

Emma Chatelain, «Jura-Sud Autonome», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/5395-jura-sud-autonome, Stand: 27/04/2024.

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