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Interkantonale Literaturkommission ILK

Die Interkantonale Literaturkommission ILK («Commission intercantonale de littérature CiLi») entstand im Dezember 2008 aufgrund einer Vereinbarung zwischen den Kantonen Bern und Jura, die am 1. Januar 2009 in Kraft trat. Die ILK zählte zunächst fünf Mitglieder und ersetzte die beiden früheren Gremien «Commission pour l'encouragement des lettres jurassiennes» (= Kommission zur Förderung der jurassischen Literatur) und die Kommission für französischsprachige Literatur des Kantons Bern. 2016 wurde die Mitgliederzahl von 5 auf 7 erhöht.
Das Ziel besteht darin, französischsprachige Autoren und Autorinnen mit einem engen Bezug zu den beiden Kantonen oder zur Region des Jurabogens im weiteren Sinne zu fördern. Die ILK vergibt zwei Preise, den Renfer-Preis zur Auszeichnung eines Gesamtwerks und den Alpha-Preis für eine einzelne Publikation. 2019 werden die beiden Preise umbenannt: Der Renfer-Preis wird zum Grand Prix de littérature und der Alpha-Preis nennt sich fortan Prix de littérature. Die Preise werden durch die ordentlichen Beiträge der Kantone und ausserdem vom privaten Fonds Jeanne Fell-Doriot (Witwe von René Fell) finanziert.
2011 wurden die Preise der ILK zum ersten Mal verliehen. Der Renfer-Preis ging an den französischen Autor Yves Ravey aus Besançon (F), der Alpha-Preis an die in Biel wohnhafte Walliser Schriftstellerin Noëlle Revaz für ihren Roman Efina (Gallimard 2009).
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Solothurner Literaturtage statt.
2012 wurden zum ersten Mal zwei vom Fonds Jeanne Fell-Doriot gestiftete Stipendien vergeben – das eine zur Unterstützung von literarischen Arbeiten, das zweite für Forschungszwecke. Die Stipendien sollen junge Autoren und Autorinnen, Studierende oder Forschende im Bereich der jurassischen Literatur fördern, und werden alle zwei Jahre im Wechsel mit den beiden Literaturpreisen vergeben.
Erster Präsident der ILK war Arnaud Buchs (2009-2014), gefolgt von Valérie Meylan (2015-2019) und Livia Lüthi (ab 2020).

Renfer-Preis / Grand Prix de littérature
2011 Yves Ravey (Besançon, F)
2013 Pierre Chappuis
2015 Alexandre Voisard
2017 Jean-Bernard Vuillème
2019 Daniel de Roulet

Alpha-Preis / Prix de littérature
2011 Noëlle Revaz, für ihren Roman Efina (Gallimard, 2009)
2013 Isabel Ascencio (Arbois, F), für ihren Roman Drama Queen (Editions Verticales, 2012)
2015 nicht vergeben
2017 Elisa Shua Dusapin
2019 Thomas Sandoz

Fell-Doriot-Stipendien
2012 nicht vergeben
2014 Gaia Grandin (Literatur)
2016 José Gsell (Literatur)
2018 Myriam Wahli (Literatur)



Autor*in der ersten Version: Emma Chatelain, 07/11/2011

Übersetzung: Kiki Lutz, 08/01/2021

Bibliografie

Regierungsratsbeschluss betreffend den Beitritt zur Interkantonalen Vereinbarung zwischen den Kantonen Bern und Jura über die Einrichtung der interkantonalen Literaturkommission (ILK), 17.12.2008
« Affaires culturelles », Jurassica, 22, 2008, S. 1, 23, 2009, S. 1
www.be.ch
(Medienmitteilung vom 02.05.2011; 15.03.2013, 30.1.2015)

www.jura.ch (Medienmitteilungen vom 02.05.2011; 23.03.2012; 16.07.2014; 16.11.2016; 05.02.2019; 20.02.2019)
www.journaldujura.ch/nouvelles-en-ligne/region/la-bourse-et-la-vie (26.03.2012)
www.erz.be.ch (28.03.2012, August 2015)
www.rfj.ch (19.5.2016)


Zitiervorschlag

Emma Chatelain, «Interkantonale Literaturkommission ILK», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://www.diju.ch/d/notices/detail/8226-interkantonale-literaturkommission-ilk, Stand: 18/04/2024.

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