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Wiggli, Oscar (1927-2016)

Bürger von Solothurn, Seewen (SO) und Himmelried (SO). Geboren am 9. März 1927 in Solothurn. Gestorben am 26. Januar 2016 in Muriaux. Sohn des Emil Wiggli, Bezirksschullehrer, und der Rosa Klein, Lehrerin und Kunstmalerin. Heirat: 1956 mit Janine Maria Moulin, Malerin und Fotografin. Konfession: röm.-kath.

Oscar Wiggli lebte und arbeitete als Bildhauer und Komponist in Paris und Muriaux.

Nach der Matura 1946 absolvierte W. bis 1949 eine Mechanikerlehre und studierte danach Naturwissenschaften und Architektur an der ETH Zürich (1949-1951). 1951 reiste er durch Skandinavien und Frankreich und liess sich schliesslich in Paris nieder, wo er seine künstlerische Tätigkeit aufnahm. 1951-1953 studierte er an der Académie de la Grande Chaumière in Paris. Er unterhielt in Montrouge bei Paris und in Muriaux (ab 1956) Ateliers. Seine ersten Eisenplastiken stellte er ab 1955 her. Er erwarb sich damit rasch einen internationalen Ruf. In den Jahren 1968-1976 vertiefte er seine technischen Kenntnisse der Schmiedekunst in verschiedenen Werkstätten noch weiter. Seine erste Eisenplastik monumentalen Ausmasses realisierte er 1987 in einer Industrieschmiede. 1988-1994 arbeitete er in den Fabrikhallen der Firma Von Roll in Gerlafingen (SO).

Auf musikalischem Gebiet besuchte er ab 1981 Synthesizer-Kurse in Paris. Seither betrieb er Klangforschung und komponierte elektroakustische Musik.

Ab 1956 stellte W. seine Werke in Museen und Galerien im In- und Ausland aus, darunter in der Kunsthalle Bern (1972), an der Biennale in Venedig (1980), im Kunstmuseum Bochum (D, 1968, 1994), im Kunstmuseum und im Zentrum Paul Klee in Bern (beide 2007). Dazu kommen zahlreiche Gruppenausstellungen. Seine Eisenplastiken sind an vielen öffentlichen Plätzen aufgestellt und in Privatsammlungen vertreten.

W.s elektroakustische Kompositionen wurden an seinen Ausstellungen, an Festivals und am Radio präsentiert. 2004 gab er auf Einladung der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik ein Konzert an der Hochschule für Musik in Zürich.

W. ist Urheber der Skulptur EOS, die zum 10-jährigen Jubiläum der Gründung des Kantons Jura 1989 im Hof des Pruntruter Schlosses aufgestellt wurde. 2002 wurde die Stiftung Oscar et Janine Wiggli in Muriaux gegründet.

2009 erhielt W. den Preis der Künste, Literatur und Wissenschaften der Republik und des Kantons Jura.

 

Von und über W. und sein Werk sind zahlreiche Kataloge und Monografien erschienen. Eine Auswahl:

- Oscar Wiggli, Collection Prisme, Paris/Gentilly 1977 

- Oscar Wiggli - Sculptures, dessins et projets musicaux, Benteli-Verlag, Bern, 1994 

- Oscar Wiggli, Körper - Raum - Klang = corps - éspace - son, Benteli-Verlag, Bern, 2007


Autor*in der ersten Version: Emma Chatelain, 10/03/2016

Übersetzung: Kiki Lutz, 10/03/2016

Bibliografie

Christine Salvadé (Hg.), Sculptures du Jura : canton du Jura, Jura Bernois, Laufonnais, Moutier : Pro Jura, 1993
Jura-Pluriel, Nr. 51, Frühling-Sommer 2007, S. 10-17
www.rfj.ch (30.1.2016)
www.sikart.ch (13.7.2009)
www.visarte.ch (13.7.2009)
Jochen Hesse, « Wiggli, Oscar », in Historisches Lexikon der Schweiz [Online-Version], Stand vom 13.1.2015, http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F46754.php

Links Metagrid.ch

Zitiervorschlag

Emma Chatelain, «Wiggli, Oscar (1927-2016)», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://www.diju.ch/d/notices/detail/7185-wiggli-oscar-1927-2016, Stand: 09/12/2024.

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