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Römerstrassen im Jura (Archäologie)

An dieser Stelle soll nicht ein weiteres Mal in aller Ausführlichkeit auf die Problematik der Römerstrassen auf jurassischem Boden eingegangen werden - sie wurde bereits im Artikel von Jean-Daniel Demarez umfassend dargelegt (s. untenstehenden Link). Doch möchten wir einen einfachen 'berblick über die archäologischen Stätten bieten, womit wir die Hauptverkehrsachsen der Römerzeit nachvollziehen können.


Die Transjurane

Von Petinesca (Studen) ging eine Strasse in Richtung Jura. Sie durchquerte wahrscheinlich Aegerten und verlief östlich der Taubenlochschlucht über das Martinsklafter (Péry). Weiter nutzte sie die Verengung von Tournedos (Sonceboz) und überquerte anschliessend den Pierre Pertius-Pass (Tavannes) bis nach Tavapan (Tavannes). Am Nordfuss des Passes geht eine Abzweigung nach Le Fuet, Bellelay, Lajoux, Glovelier und La Caquerelle ab. Die folgenden Abschnitte sind weniger bekannt, bis zu dem Punkt, wo die Strasse am Mont Terri vorbei in die Ebene von Pruntrut gelangt. Zwei Teilstücke wurden in Le Noir Bois (Alle) und in Sous Hermont (Pruntrut) ausgegraben. Von dort aus folgt sie der Verbindungsstrasse Vesontio (Besançon) - Epomanduodurum (Mandeure) - Cambete (Kembs).


Weitere Strassen

Es sind weitere Verkehrsachsen auf dem Gebiet des Jura bekannt, aber keiner der Abschnitte hat bisher Eingang ins Lexikon des Jura gefunden. Alle Teilstücke verbinden sich mit der Transjurane. Die am besten bekannten Strassen sind (von Süden nach Norden):

- In der Umgebung von Glovelier führte eine Abzweigung nach Delsberg und verlief später in Richtung Augusta Raurica (Augst). Von Delsberg aus folgte die Hauptstrasse dem Birstal, doch muss es eine Nebenstrasse nach Montsevelier gegeben haben, die in Laufen wieder in die Hauptstrasse einmündete.

- Von Alle scheint eine Strasse östlich in Richtung Miécourt und Elsass abgegangen zu sein.

- Westlich von Pruntrut muss eine Strasse über Chevenez nach Pont-de-Ronde geführt haben.

- In Pruntrut gab es ausser der Hauptstrasse nach Mandeure noch eine weiter östlich gelegene Strassenverbindung, die entlang des Allaine-Tals führte und danach in die Verbindungsstrasse Rhein-Delle einmündete.


Weitere Informationen gibt es in folgenden Artikeln:

- Archäologie

- Römisches Zeitalter


Autor*in der ersten Version: Ludwig Poget, 02/11/2011

Übersetzung: Kiki Lutz, 18/02/2016

Bibliografie

Claude Juillerat, François Schifferdecker (Hg.), Guide archéologique du Jura et du Jura bernois, Pruntrut, 1997

Christophe Gerber, La route romaine transjurane de Pierre Pertuis, Bern, 1997

Laurence-Isaline Stahl Gretsch e.a. (Hg.), « Des tailleurs de silex aux souffleurs de verre dans le Jura et le Jura bernois », in Archäologie Schweiz, 28/2, 2005

Jean-Daniel Demarez, « Les voie romaines dans le Jura », in Lettre d'information du Cercle d'études historiques de la SJE, 35, November 2005, S. 3-10

www.jura.ch (November 2008)


Weblinks :

Jean-Daniel Demarez, « Les voies romaines dans le Jura »

Jean-Daniel Demarez, « Courtedoux, voie romaine »

Zitiervorschlag

Ludwig Poget, «Römerstrassen im Jura (Archäologie)», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://www.diju.ch/d/notices/detail/6709-romerstrassen-im-jura-archaologie, Stand: 10/12/2024.

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