F | D

Chopard, Genf

Die Luxusuhren- und Schmuckmarke Chopard führt ihren Namen auf eine Uhrenmanufaktur zurück, die 1860 von Louis-Ulysse Chopard in Sonvilier gegründet wurde.
Chopard stellte damals gepflegte, ultraflache Präzisionstaschenuhren und sog. Montres «bon courant» (Uhren für den täglichen Gebrauch) her. 1912 reiste er nach Osteuropa, Russland und Skandinavien, um neue Märkte zu erschliessen und konnte den Zaren Nikolaus II. als Kunden gewinnen. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Paul-Louis (1859-1940) die Geschäfte. 1921 eröffnete er eine Filiale in La Chaux-de-Fonds, die zum Firmensitz der im Jahr darauf gegründeten Aktiengesellschaft wurde. 1937 zog die Firma nach Genf um.
Paul-André Chopard (1898-1968) leitete das Unternehmen in dritter Generation und setzte die Familientradition fort. Da seine Söhne kein Interesse an der Übernahme der Firma zeigten, verkaufte er es 1963 an Karl Scheufele, der ebenfalls in dritter Generation Besitzer des seit 1904 bestehenden deutschen Uhren- und Schmuckhauses Eszeha in Pforzheim war. Die beiden Häuser fusionierten unter dem Namen Chopard und konnten daraufhin ein rasantes Wachstum verbuchen. Bald wurden neue Produktionsgebäude in Pforzheim und in Meyrin bei Genf gebaut (1975).  
1976 lancierte Chopard die «Happy Diamonds», die bald zu einem Markenzeichen wurden. Das Konzept besteht darin, dass bewegliche Diamanten frei unter einem Saphirglas im oder ums Zifferblatt einer Uhr rotieren.
1983 wurde die erste Boutique im asiatischen Raum in Hongkong eröffnet und drei Jahre später eine Boutique in Genf.
Im Jahr 1996 kehrte Chopard zu seinen Ursprüngen zurück: Karl-Friedrich Scheufele, der Sohn von Karl, gründete eine Uhrenmanufaktur in Fleurier (NE), die hauptsächlich Präzisionsuhrwerke herstellt. Seit 2006 befindet sich dort auch das Museum «L.U.CEUM, Traces du temps».
Seit 1988 sponsert Chopard das Autorennen Mille Miglia (von Brescia nach Rom). Eine Partnerschaft mit dem Filmfestival Cannes führte dazu, dass Chopard seit 1998 die Goldene Palme herstellt, die von der Chopard-Kopräsidentin und Geschäftsleiterin Caroline Gruosi-Scheufele (Tochter von Karl Scheufele) entworfen wurde. Anlässlich des Filmfestivals von Cannes 2008 lancierte sie die Kollektion «Red Carpet», die aus 61 Stücken besteht.


Autor*in der ersten Version: Robin Moschard et Emma Chatelain, 28/01/2014

Übersetzung: Kiki Lutz, 28/01/2014

Bibliografie

Spécial 10 ans Chopard Manufacture, Genf, ACE publishing, 2006
Gisbert L. Brunner, Chopard, [S.l.], [s.n.], [1999] (Bern : Buri Druck)
Chronos Spécial Chopard
, ausser Serie 01/2001 (Spezialausgabe des Magazins Chronos)
Iris Wimmer-Olbort, 1904-2004 : Karl Scheufele : une entreprise familiale au fil du temps, 2004
Kathleen H. Pritchard, Swiss Timepiece Markers 1775-1975, 1997, S. C-41
http://www.hautehorlogerie.org/en/brands/partners/chopard/
(30.1.2012)
http://www.puretrend.com/marque/chopard_b4294721145/histoire_i1/1 (30.1.2012) http://www.lacotedesmontres.com/Les-montres-Chopard-histoire-actualites-evenements-horlogers-shooting-prix-du-neuf-cote-de-l-occasion-et-annonces-No_7301.htm (30.1.2012)
http://www.guide-joaillerie.org/category/joaillerie/chopard-joaillerie/ (30.1.2012) http://www.montrespassion.ch/ (30.1.2012)

Zitiervorschlag

Robin Moschard et Emma Chatelain, «Chopard, Genf», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://www.diju.ch/d/notices/detail/1000216-chopard-genf, Stand: 25/04/2024.

Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung auf unserer Website zu verbessern. Wenn Sie weiter surfen, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.